Freitag, 13. Juli 2012

Einzelarbeit Vorsprechen

COACHING FOR CASTING

Vorbereitung auf das Vorsprechen an Schauspielakademien




Seit zwei Jahrzehnten begleitet Markus Herlyn in vertraulicher Einzelarbeit professionell und erfolgreich Menschen, die sich auf Vorsprechtourneen an Theaterakademien vorbereiten oder sich Castingsituationen an Theatern stellen müssen. Von seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz, der in diese Arbeit einfließt, können auch Sie profitieren!

Meist geht es in dieser Arbeit darum, die künstlerische Persönlichkeit weiter zu entwickeln, das künstlerische Profil zu schärfen oder das künstlerische Selbstbewußtsein (wieder) zu verbessern. Oft spielen auch kleinere oder größere strukturelle Probleme in der schauspielerischen Technik eine Rolle bei möglicherweise bisher erlebten Mißerfolgen.
Manchmal fehlt z.B. auch eine gute Beratung bei dem Rollenrepertoire oder der Textanalyse.

Die Einzelarbeit findet in supervisierender Form statt. Es geht in der Regel darum, notwendige Hilfestellung zu leisten und bei der Entwicklung der eigenen Ideen und Rollenumsetzung unterstützend sowie spiegelnd tätig zu werden. Auf dass letztlich Stimme, Körper, Mimik, Geist und Seele mit Energie und Präsenz auf der Bühne und in der Prüfungssituation das ausdrücken, was die Schauspielerin/der Schauspieler künstlerisch sagen möchte!

Eine Einzelstunde (60 min.) bzw. Beratung bei Markus Herlyn soll bei Bedarf für jeden erschwinglich sein und kostet daher lediglich 25 Euro. Außer beim Erstgespräch macht
es allerdings Sinn, Doppelstunden zu einzuplanen.
Markus Herlyn freut sich auf Ihre Anfrage und eine mögliche Zusammenarbeit.


Donnerstag, 5. Juli 2012

Was wir an künstlerischer Arbeit machen - 2

Pirandello Ensemble: "Sechs Personen suchen einen Autor"

Zum Stück
 
In „Sechs Personen suchen einen Autor“ von Luigi Pirandello (1867-1936) treffen zwei Welten in einer überraschenden Begegnung aufeinander: ein Regisseur findet zur Probenzeit nicht nur seine Schauspieler vor, sondern real gewordene Bühnenfiguren mit Eigenleben. Ihr Drama: ihre Geschichte wurde vom Autor nicht zu Ende aufgeschrieben.


In der folgenden Auseinandersetzung versuchen die Bühnenfiguren, den Regisseur von ihrer Daseinsberechtigung auf der Bühne und der hervorragenden Qualität ihrer Geschichte zu überzeugen. Dies stellt sich als schwierig heraus, denn die Theaterleute - Regisseur und Schauspieler - zweifeln nicht nur an der Existenz der Bühnenfiguren, sondern wollen vor allem an ihren gewohnten Arbeitsweisen festhalten. Es entfaltet sich ein zugleich verwirrendes und erhellendes Spiel um Schein und Sein, Wirklichkeit und Interpretation, Illusion und Phantasie auf der Bühne wie im Leben.


Der Hintergrund des Stückes ist die Erfahrung des Dramatikers Luigi Pirandello, dass sich die Figuren seiner Phantasie, kaum dass sie geboren sind, selbstständig machen und gewissermaßen ihr Drama selbst erfinden. Er will deshalb seine Bühnenfiguren bzw. künstlerischen Ideen als lebendige Wesen verstanden wissen. Damit setzt er zugleich Maßstäbe für die Umsetzung von dramatischen Texten auf der Bühne und für den Schauspielerberuf überhaupt:  die Darsteller auf der Bühne, die Schauspieler, müssen sich nach Pirandello viel intensiver mit der Idee, dem Wesen einer Figur auseinandersetzen, um zu einer lebendigen Darstellung zu gelangen. Es reicht nicht, der zu verkörpernden Rolle
die eigene Interpretation überzustülpen.


Die Inszenierung



Der Entstehung der Stücke im Studio 13 Theaterinstitut liegen in der Regel zwei Arbeits- schritte zu Grunde.
Am Anfang der Arbeit steht eine längere Forschungsphase mit mehreren Laboratorien. Dabei schlagen die  SchauspielerInnen immer wieder Szenenskizzen vor, die im Dialog mit der künstlerischen Leitung entweder weiterentwickelt oder verworfen werden.
In Anlehnung an Pirandello kann man sagen: Wir laden die Ideen zu uns ein, setzen uns mit ihnen auseinander und fordern einige zum Bleiben auf.
Sobald genug Material erarbeitet worden ist, entwickelt die künstlerische Leitung auf dieser Basis zusammen mit dem Ensemble ein Szenarium und übernimmt bei den Proben die Endregie.


Wie man bei Pirandello lernen kann, kommen die Ideen aber nicht nur, wenn man sie ruft, sondern sie stehen plötzlich im Raum, ohne vorher anzuklopfen. Daher entwickelt sich auch die Inszenierung stetig weiter, denn bei der Arbeit des Ensembles entsteht immer wieder neues Material, welches, wenn möglich, mit dem vorhandenen Szenenmaterial verknüpft wird.
                                         Pirandello Ensemble mit Material aus "Sechs Personen suchen einen Autor"
                                                           "Cosmonauti - International festival of open rehearsals" in Caprarola/Italien 2009
                                                                                                                                                    Foto: Alicja Ziolko

Das Schauspielteam für „Sechs Personen suchen einen Autor“ sind: Joanna Boumans, Martina Kock, Hato Nordeck, Stella Oppelland, Rainer Pabst und Reiner Ubbelohde

Künstlerische Leitung: Markus Herlyn

Mittwoch, 27. Juni 2012

Welche theaterpädagogischen Projekte wir anbieten - 2

Gib ein Zeichen
Über die Inszenierung des Jugendstücks „Das Herz eines
Boxers“ von Lutz Hübner mit jugendlichen Strafgefangenen



Als zweites „Gib ein Zeichen“-Projekt mit jugendlichen Strafgefangenen der JVA Bremen-Oslebshausen hat das Studio 13 Theaterinstitut das Jugendtheaterstück „Das Herz eines Boxers“ von Lutz Hübner in der Justizvollzugsanstalt der Freien Hansestadt Bremen (Teilanstalt Jugendvollzug) im April 2011 zur Aufführung gebracht.

Zu dem Stück:
Das Stück „Das Herz eines Boxers“ handelt von der Begegnung zwischen dem jugendlichen Straftäter Jojo und dem im Altenheim lebenden ehemaligen Boxer Leo. Jojo soll wegen einer Straftat Sozialstunden im Altenheim in Form von Renovierungsarbeiten leisten. Zwischen Jojo und Leo, zwei Generationen voneinander entfernt, scheint der Graben zunächst unüberwindbar. Doch durch eine rasante und von lebendigen Ereignissen geprägte Entwicklung befreunden sich die beiden Protagonisten.

Zu der Arbeitsweise:
Die Rolle des jugendlichen Jojo wurde in wechselnder Besetzung gespielt und mit einer Gruppe jugendlicher Strafgefangener in der JVA Bremen-Oslebshausen entwickelt und einstudiert. Um intensiv auf die Bedürfnisse der einzelnen jugendlichen Darsteller eingehen zu können und um das kreative Potential der Jugendlichen durch die Theaterarbeit individuell zu fördern, bestand das Projektteam aus drei aufeinander eingespielten theaterpädagogischen Kräften.

Projektteam:
Markus Herlyn (Projektleitung u. Regie), Reiner Ubbelohde (Schauspiel), Martina Kock (Trainerin und Mitarbeit Regie), Stella Oppelland (Trainerin und Mitarbeit Regie) und Maike Hoffmann (Praktikantin)

Die Rolle des alten Boxers Leo übernahm der 70jährige Schauspieler Reiner Ubbelohde. Durch das reale Zusammenspiel mit einem Mann im Alter ihrer Großväter sowie die Konfrontation im Stück sind zusätzliche kreative Impulse ins Spiel gekommen, die allen Beteiligten neue Sichtweisen in der Generationenfrage eröffneten.

Zu den Zielen des Projektes:
Nach den positiven Erfahrungen mit der Umsetzung des Theaterstücks „Die Nacht vor der Verhandlung“ von Anton Cechov im Februar 2010 in der JVA Oslebshausen ist jugendlichen Strafgefangenen wiederum die Möglichkeit eröffnet worden, ihren Kontakt zum Theater und zur Kultur zu entwickeln oder zu vertiefen.

Sowohl das Stück „Das Herz eines Boxers“, als auch die vom Studio 13 Theaterinstitut entwickelte theaterpädagogische Vorgehensweise erleichterte es den Jugendlichen, sich von einer anderen Seite zu zeigen, festgefahrene Rollenmuster zu verlassen, empathisches Verhalten zu üben und den Wert von Verantwortung in der Gemeinschaft zu verstehen. Die Rolle des Jojo legte dafür den „roten Teppich“ aus, denn Jojo ist „krass“, hat auch schon „Mist gebaut“ und ist dennoch letztlich eine positive Figur, ein Vorbild geradezu.

 
    Das Projektteam am Bahnhof Bremen-Oslebshausen
                                                            Foto: M. Herlyn 
Das Projekt wurde gefördert durch:
- Fonds Soziokultur, Bonn
- PlusPunkt Kultur
  Bundesvereinigung Kulturelle Kinder-und Jugendbildung e.V., Berlin
- SWB Bildungsinitiative, Bremen
- Verein zur Förderung des Studio 13 e.V., Bremen
- eine anonyme Spenderin, Bremen


Dienstag, 26. Juni 2012

Welche theaterpädagogischen Projekte wir anbieten - 1


Tandem Theater

Unterrichtsbegleitendes Angebot für die Schulen

Für die Schulen und insbesondere für die Klassenstufen 9 bis 13 bieten wir an, mit den Schülerinnen und Schülern an Szenen aus einem Stück ihrer Wahl (z.B. aus dem Deutschunterricht) darstellerisch zu arbeiten.

Nach Absprache mit den Beteiligten erstreckt sich unsere Arbeit auf Theatertraining, Textanalyse und Textinterpretation durch Improvisation und szenische Arbeit.


Theatertraining: Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich im Schulraum auf eine andere Art als sonst üblich zu bewegen, zu improvisieren, sich als Team zu begreifen und ihre darstellerischen Möglichkeiten im Unterricht zu erweitern. Neue Sichtweisen auf den Klassenverband zumeist inklusive.


Textanalyse und Textinterpretation: Die Schülerinnen und Schüler lernen, die für sie beispielsweise oft schwer zugänglichen klassischen Theatertexte zu verstehen, zu interpretieren und mit ihrer eigenen Erfahrungswelt zu verbinden. Durch kognitive Analysemethoden und freie improvisatorische Darstellungen dringen die Schülerinnen und Schüler spielerisch in die Tiefenstruktur des jeweiligen Stückes vor.


Szenische Arbeit: Die Schülerinnen und Schüler lernen, ihre Textinterpretationen im Team darstellerisch umzusetzen und ganzheitlich in der Gruppe zu vertreten.


Die theaterpädagogische Zusammenarbeit mit den Schulen wird je nach Bedarf und Möglichkeiten der Schulen in der Regel durch ein Team von 2-3 erfahrenen pädagogischen Kräften durchgeführt. So können sowohl eine möglichst individuelle Betreuung der Schülerinnen und Schüler sowie vielfältige Impulse gewährleistet werden. Gegebenenfalls ist es so auch möglich, durch beispielhaftes Vorspiel darstellerische Brücken zu bauen. Das Vorspiel soll allerdings nur der Ausnahmefall sein, da die Initiative und darstellerische Aktivität der Schülerinnen und Schüler bei uns jederzeit im Vordergrund stehen soll und wir nach unserem Selbstverständnis dabei Unterstützung leisten möchten.

Zeitliche Organisationsformen sind nach Absprache vereinbar als Impulsworkshop, als nach Ihren Bedürfnissen definierte Projektphasen oder Projektwochen.



Haben Sie Interesse an unserem Angebot „Tandem Theater“? Dann sprechen Sie uns bitte an. Es ist wahrscheinlich auch gar nicht so teuer wie Sie womöglich befürchten.


Montag, 25. Juni 2012

Was wir an künstlerischer Arbeit machen - 1


Das Pirandello Ensemble


Das Pirandello Ensemble beschäftigt sich seit 2008 schwerpunktmäßig mit dem Werk
Luigi Pirandellos (1867-1936), hier im Besonderen mit der „Trilogie des Theaters auf
dem Theater".

Nach der intensiven Auseinandersetzung mit dem Stück „SECHS PERSONEN SUCHEN EINEN AUTOR“ und dessen Inszenierung sowie Aufführung in verschiedenen Versionen, beschäftigt sich die Gruppe aktuell mit dem letzten Stück der Trilogie: „HEUTE ABEND WIRD AUS DEM STEHGREIF GESPIELT“. Öffentliche Aufführungen des neuen Projektes werden voraussichtlich noch in diesem Jahr zu erwarten sein.
Die langjährige und komplexe Auseinandersetzung mit einem gewählten Thema ist eines der besonderen Kennzeichen der Ensemblearbeit im Studio 13 Theaterinstitut.

Die Zusammensetzung des Pirandello Ensembles ist sehr facettenreich - in Bezug auf die Dauer der Zusammenarbeit (2 bis 15 Jahre), auf das Alter der Gruppenmitglieder (von Mitte 20 bis Anfang 70) und auf unterschiedliche Wege der Theaterausbildung.

Gemeinsame Arbeitsgrundlage sind unter anderem aus Russland stammende schauspiel- methodische Ansätze, die wiederum durch einen  langjährigen Auseinandersetzungsprozess an die künstlerischen Bedürfnisse unserer sowohl pädagogischen als auch forschenden Theaterarbeit angepasst worden sind.
Das von Markus Herlyn geleitete Theaterinstitut in Bremen (seit 1994) versteht sich als freie Aus- und Fortbildungsstätte für Schauspielerinnen und Schauspieler.

In weiteren Artikeln dieser Reihe wird sowohl die Arbeit des Pirandello Ensembles als auch die gesamte bisherige Theaterarbeit im Studio 13 Theaterinstitut näher beleuchtet werden.

                                                                                             Foto: Dieter Meeger

Samstag, 23. Juni 2012

Liebe Theaterinteressierte!

Heute geht der neue Blog des Theaterinstituts online. Wir posten hier aktuelle Informationen über die Aktivitäten und Projekte des Theaterinstituts - Studio 13 in Bremen.
Dazu gehören das "Pirandello Ensemble Bremen", "Offenes Schauspieltraining" (Dienstagsgruppe) und die theaterpädagogischen Projekte "Gib ein Zeichen!" (Gefängnisprojekt) und "Tandem Theater" (Schulprojekt). Außerdem gibt es Aktuelles vom Verein zur Förderung des Studio 13 e.V..
Aufführungs- und Veranstaltungstermine werden auf dieser Seite angekündigt. Wir freuen uns über Eure Besuche online und im richtigen Leben. Wenn Ihr Interesse an unseren Veranstaltungen und Angeboten habt, nehmt gerne Kontakt zu uns auf.